Ich habe vor langer Zeit von einer Idee gehört oder gelesen. Leider erinnere ich mich nicht mehr daran wer der Autor war, sonst würde ich ihn erwähnen. Diese Idee möchte ich mir dir (sinngemäß) teilen, da sie deine Sichtweise auf die Art und Weise, wie du fast alles in deinem Leben angehst, extrem positiv beeinflussen kann.
Es begann mit der Frage: Wie würdest du Schmetterlinge fangen?
Also, nehmen wir an du willst ganz viele Schmetterlinge fangen, weil du sie so schön findest. Überlege mal, wie würdest du das Ganze angehen?
Die meisten Menschen würden sich vermutlich einen Kescher kaufen, sich eine Wiese suchen und anfangen zu „jagen“. So weit so gut. Wenn du jetzt ein Paar Schmetterlinge willst, ist das vermutlich die beste Methode. Aber wir haben uns ja gefragt, wie wir ganz viele Schmetterlinge fangen können. Mit dieser Methode müsstest du jeden Tag rausgehen und erneut Schmetterlinge fangen. Das ist recht zeitintensiv. Zudem hast du das Problem, dass die Schmetterlinge es nicht mögen, sie werden also immer wieder versuchen zu fliehen.
Eine weitaus bessere Methode wäre, dass du dir überlegst, was die Schmetterlinge eigentlich wollen und ihnen genau das gibst. Schmetterlinge ernähren sich von Nektar, d.h. sie halten sich dort auf, wo es z.B. viele Blumen und sonstige blühende Pflanzen gibt. Sie werden automatisch davon angezogen, da sie es zum Überleben benötigen. Wenn du jetzt ganz viele Schmetterlinge haben willst, die auch noch freiwillig zu dir kommen und nicht gleich wieder fliehen, dann könntest du einen kleinen Garten anlegen. Diesen stattest du mit so vielen Blumen und Pflanzen aus, dass die Schmetterlinge gar nicht anders können, als ständig zu dir zu kommen. Du musst sie nicht mehr in der Wildnis jagen und dann versuchen irgendwie festzuhalten. Sie kommen von allein und bleiben auch noch gerne! Zudem hast du jetzt einen schönen Garten, der vielleicht noch ganz andere Zwecke erfüllt.
Den Garten aufzubauen ist natürlich mit Arbeit verbunden, aber diese Arbeit musst du nur einmal machen. Danach ist lediglich etwas Pflege notwendig.
Diese Idee kann man nun auf viele Lebensbereiche und auch auf ein Business anwenden. Im Folgenden einige Anregungen:
Business
Anstatt Kunden täglich blind hinterherzujagen, kann man sich überlegen, was diese eigentlich wollen (was, wie, wo, wie viel) und sich dann entsprechend positionieren, damit sie von alleine kommen, weil sie genau das bekommen. Was heißt das konkret? Du findest raus wer dein Traumkunde eigentlich ist und was genau er will. Dann entwickelst du ein Produkt oder eine Dienstleistung, die ihm genau das gibt. Aber damit nicht genug. Du sorgst dafür, dass er auch noch Spaß hat und sich wohl bei dir fühlt. Das kann z.B. durch Zusatzleistungen oder eine Community erreicht werden. Ein gutes Beispiel ist Facebook. Man findet hier seine Freunde, man kann von seinem Leben berichten und an dem Leben anderer teilhaben. Man kann auch neue Leute und Gruppen finden. Zudem gibt es interessante Infos, z.B. Gruppen in denen Wohnungen oder gebrauchte Artikel angeboten werden. Und das Ganze ist auch noch kostenlos. Deshalb verbringen Menschen so viel Zeit auf Facebook wie auf kaum einer anderen Webseite. Die Facebook Gründer haben einen riesigen Garten erschaffen, in dem sich die Menschen gerne aufhalten und sie haben eine Möglichkeit gefunden diesen zu monetarisieren. Über die Art der Monetarisierung kann man natürlich diskutieren, aber darum geht es in diesem Artikel nicht. Das Geniale an diesem Ansatz ist, dass sich so eine Webseite oder eigentlich jede Art von Geschäft sehr schnell viral verbreitet. Wenn die Leute sich da wohl fühlen, werden sie es anderen erzählen.
Lass dich jedoch nicht von der Größe Facebooks einschüchtern. Das Ganze geht auch im Kleinen.
Wenn du eine Webseite betreibst, kannst du dir überlegen was du verbessern kannst, damit die Leute immer wieder gerne kommen (je nach Thema z.B. interessante, inspirierende, informative, lustige Inhalte). Fange immer mit der Frage an, was deine Zielgruppe eigentlich will. Warum kommen sie überhaupt auf deine Webseite?
Betreibst du ein kleines lokales Geschäft, kannst du es ebenfalls so ausrichten, dass genau deine Zielgruppe sich bei dir wohler fühlt, als in jedem anderen Geschäft. Du investierst zwar etwas mehr als deine Konkurrenten, aber dafür werden langfristig viel mehr Leute zu dir kommen und auch noch ihre Freunde mitbringen. Das kannst du erreichen indem du z.B. das beste Produkt anbietest, aber auch durch die Atmosphäre, die in deinem Laden herrscht. Die Einrichtung, das Personal, Hintergrundmusik, usw. kann einen großen Einfluss haben. Ich bin immer wieder erstaunt, wie unfreundlich es in manchen Läden zugeht. So, als ob sie gar nicht wollen, dass die Kunden wiederkommen. Kleine überraschende Rabatt Aktionen sind auch ein gutes Mittel. Und ähnlich wie bei Facebook kann man sich hier auch überlegen, wie man das Ganze dann möglichst profitabel monetarisiert. Wenn man über den Tellerrand hinausschaut gibt es dafür in vielen Fällen Möglichkeiten, die über den Verkauf des eigentlichen Produkts hinausgehen.
Freundeskreis
Nicht nur im Business kann man diese Idee anwenden. Gerade wenn es darum geht, neue Leute kennenzulernen, ist „ein Garten“ definitiv die beste Methode. Menschen fühlen sich schnell unwohl und bedrängt, wenn sie merken dass jemand keine Freunde hat und verzweifelt versucht sie kennenzulernen. Anstatt also ständig rauszugehen und fremde Leute anzusprechen (gut, man muss irgendwo anfangen), baue dir stetig und nachhaltig einen sozialen Kreis auf und ganz wichtig: bringe einen Mehrwert rein! Das kann z.B. so aussehen, dass du die Leute immer wieder zusammenbringst, neue Aktivitäten vorschlägst/organisierst, neue geeignete Leute vorstellst und dich um alle „Mitglieder“ kümmerst. Mit anderen Worten: du bist nicht einfach Konsument, sondern du bist der Gestalter und der „Anführer“. Das Ziel ist, dass eine Gemeinschaft entsteht, in der sich die Leute sicher und wohl fühlen, Spaß haben und auch noch relevante Leute dadurch kennenlernen. Wenn du so einen „sozialen Garten“ (mit)aufbaust, dann werden die Menschen zu dir kommen. Sie wissen, dass du ihr Leben bereichern kannst. Auch hier musst du mit der Frage beginnen, was die Leute eigentlich wollen. Soziale Kontakte, Gemeinschaft, Spaß, neue Erfahrungen, Dazugehören – sind nur einige Anregungen.
Dating/Beziehung
Das soll hier kein Dating Ratgeber werden, aber auch in diesem Bereich ist diese Idee sehr wertvoll. Ähnlich wie beim Freundeskreis machst du dich eher unattraktiv, wenn du z.B. als Mann verzweifelt jede Frau im Club ansprichst. Mir ist bewusst, dass es Männer gibt, die das sehr gut, also charmant machen. Ich bin auch nicht grundsätzlich dagegen, aber eine effizientere Methode wäre, dass man auch hier wieder fragt: was will „meine Zielgruppe“ und wie kann ich ihr das geben und mich entsprechend positionieren? Die Zielgruppe wäre in dem Fall eine bestimmte Art Frau (man sollte schon wissen, wonach man sucht) und was sie will ist eine bestimmte Art Mann. Manche Frauen suchen Abenteuer, während andere den Mann für’s Leben suchen. Zudem gibt es bestimmte Eigenschaften, die Frauen an Männern attraktiv finden. Dazu gehört z.B. Selbstbewusstsein, emotionale Stabilität, Führungsqualitäten, sein Leben im Griff haben, usw. Als Mann sollte man somit an diesen Eigenschaften arbeiten und sich dann auch noch so positionieren, dass man viele Frauen automatisch kennenlernt. Ein Beispiel ist, dass man einen „großen“ sozialen Kreis hat und generell ein aktives Leben. Ebenso ist die Mitgliedschaft in einem Verein, in dem man sich auch einsetzt, eine gute Möglichkeit. Dadurch wird man automatisch immer wieder neue Frauen kennenlernen und durch die entsprechenden Eigenschaften auf natürliche Weise anziehen. In diesem Fall ist man(n) selbst quasi der Garten, der in einer guten Lage (toller sozialer Kreis) errichtet wurde. Auch als Frau kann man sich überlegen, wie man sich zu einem „schönen Garten“ macht, der die Schmetterlinge (Männer) reihenweise anzieht. Frauen scheinen es aber generell schon besser zu machen 🙂
Das waren jetzt nur einige Anregungen, wie du die Idee mit dem Garten in deinem Leben und Business anwenden kannst. Je nach deiner Situation kannst du es auch auf andere Bereiche übertragen. Immer dann, wenn es eine „Zielgruppe“ gibt, frage dich: was (wie, wo, wann, wie viel) will die Zielgruppe? Und wie kann ich mich am besten positionieren und einen unwiderstehlichen Garten errichten?
Hast du Ideen und Anregungen oder vielleicht konkrete Beispiele aus deinem Leben, wo du das anwenden kannst oder evtl. sogar schon angewendet hast? Teile sie gerne in den Kommentaren mit allen Lesern!
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